
Aktuelles
Vorstellung der Planung für die Stellwände im Ausstellungsraum
Am 20.7.2022 wurde im Hessensaal von den Museumsfachleuten die Planung vorgestellt, wie die Stellwände für die verschiedenen Themen des Museum aussehen sollen. Die Aussenseite der Wände wird für jeden Bereich eine andere Farbe bekommen. Darauf werden dann Hintergrundbilder aufgedruckt. Darüber werden dann Bilder und Texte angebracht. Die Innenseiten werden weiss bleiben.

Weihnachtsgruss 2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch in diesem Jahr bestimmte die Corona-Pandemie unser Leben und Wirken. Die Hoffnung auf Normalität währte nur kurz. Wie gerne wären wir mit spannenden Vereinsaktivitäten in die Offensive gegangen.
Denn ja, unser Museumsprojekt hat in diesem Jahr richtig Fahrt aufgenommen. Der Ausbau des Werkstattgebäudes ist, wenn auch teilweise mit den bekannten Verzögerungen in der Bauwirtschaft, gut vorangekommen. Über die Fördergelder vom Land Hessen konnten wir uns genauso freuen, wie über die zugesicherte Unterstützung durch den Magistrat unserer Stadt.
Die Einrichtung der Dauerausstellung zu Anton Flettner und zur Hattersheimer Industriegeschichte verlangt jetzt unseren vollen Arbeitseinsatz. Danach sollen ab Mitte kommenden Jahres die Abteilungen zur Stadtgeschichte und Archäologie folgen. Wir hoffen sehr, dass unser Stadtmuseum dann endlich zum Jahreswechsel 2022/23 eröffnet werden kann.
Sehr dankbar sind wir für die Unterstützung und Förderung, die wir auch in diesem Jahr wieder erfahren haben, und wir hoffen darauf, dass Sie uns weiter wohlwollend begleiten.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein schönes und erholsames Weihnachtsfest und für das neue Jahr viel Glück und vor allem Gesundheit.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Franssen
Erster Vorsitzender
Hattersheimer Geschichtsverein 1985 e.V.
Jahreshauptversammlung 2021
Unsere Jahreshauptversammlung konnte am 21.09.2021 erfolgreich im Hessensaal durchgeführt werden. Die aktuellen Hygiene-Vorschriften machten keine Einschränkungen notwendig. Vorstandswahlen fanden statt mit wenig Änderungen. Bürgermeister Klaus Schindling berichtete über die Situation beim Museumsgebäude aus Sicht der Stadt. Ein detaillierter Bericht folgt.
Einladung
Liebe Vereinsmitglieder,
hiermit lade ich Sie herzlich zur Jahreshauptversammlung am
Dienstag, 21. September 2021 um 19:00 Uhr
in den Hessensaal im Alten Posthof, Sarceller Straße 1, 65795 Hattersheim am Main
ein.
Bei geeigneter Witterung findet die Veranstaltung ggf. im Innenhof des alten Posthofs statt.
Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Grußworte
3. Totengedenken
4. Jubiläen
5. Genehmigung des Protokolls der Jahreshauptversammlung vom 20.5.2019
6. Bericht d. 1. Vorsitzenden
7. Bericht zum Museumsprojekt
8. Kassenbericht
9. Bericht d. Revisoren/in
10. Aussprache zu den Punkten 6 bis 9
11. Entlastung des Vorstands
12. Neuwahlen
a) Wahl einer Wahlleitung
b) Wahl d. 1. Vorsitzenden
c) Wahl d. Stellvertreter/innen
d) Wahl d. Kassierer/in
e) Wahl d. Schriftführer/in
f) Wahl der Beisitzer/innen
g) Wahl d. Kassenprüfer/in
13. Beitragsordnung (Freistellung von Mitgliedsbeiträgen bis zum 18. Lebensjahr)
14. Satzungsänderungen
15. Verschiedenes
Die Einzelheiten der Vorschläge für die Satzungsänderungen (im Wesentlichen durch Corona bedingt) befinden sich in dem Info Brief, den Sie zusammen mit dieser Einladung erhalten.
Falls weitere Anträge zur Jahreshauptversammlung gestellt werden, müssen diese bis spätestens am 10. September 2021 beim Unterzeichner, Arnimweg 4, 65795 Hattersheim am Main, eingegangen sein.
Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geben Anlass zu folgenden Hinweisen: Um die gesetzlich angeordneten Vorgaben, wie Abstände und Hygiene-Maßnahmen, im Zusam-menhang mit der Corona-Pandemie einhalten zu können, ist es leider zwingend erforderlich, dass Sie sich anmelden, wenn Sie an der Mitgliederversammlung teilnehmen möchten. Die Anmeldung sollte nach Möglichkeit per E-Mail erfolgen. Sollte dies für Sie nicht möglich sein, können Sie sich auch schriftlich oder telefonisch anmelden.
Schicken Sie dazu bitte bis zum 10. September 2021 eine Mail an hans.franssen@t-online.de.
Schriftliche Anmeldungen richten Sie an Hans Franssen, Arnimweg 4, 65795 Hattersheim am Main. Telefonisch können Sie sich bei dem Unterzeichner unter 0176 1611388 anmelden.
Personen ohne Anmeldung können wir leider keinen Zutritt gestatten.
Betreten Sie den Veranstaltungsraum einzeln und halten Sie genügend Abstand zu anderen Personen ein (mind. 1,50 m). Ein Desinfektionsspender zur Desinfektion der Hände steht im Eingangsbereich für Sie bereit. Eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung ist bis zur Einnahme des Sitzplatzes zu tragen.
Im Veranstaltungsraum wird nochmals durch Aushang des Hygienekonzepts auf die zu be-achtenden Regeln hingewiesen.
Für Personen, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, ist die Vorlage eines negativen „Corona“-Tests (nicht älter als 24 Stunden) erforderlich und beim Betreten des Veranstaltungs-raumes vorzulegen. Vollständig geimpfte Personen werden gebeten, mittels Impfbuch oder Handy-App ihren Impfstatus vorzuzeigen. Genesene legen einen entsprechenden Nachweis vor.
Die Teilnehmer der Veranstaltung tragen sich in eine Anwesenheitsliste ein, in der entsprechend den Corona-Vorgaben Name, Anschrift, Telefonnummer sowie, soweit vorhanden, E-Mailadresse erfasst werden.
Die Kontaktdaten werden auf Verlangen an das Gesundheitsamt des Main-Taunus-Kreises weiter-geleitet. Falls dies nicht notwendig sein sollte werden die Kontaktdaten nach Ablauf eines Monats datenschutzkonform gelöscht.
Sollte die aktuelle Corona Situation zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung eine Durch-führung der Veranstaltung nicht zulassen werden wir Sie gesondert benachrichtigen, wobei auch dabei die Möglichkeit der Nutzung einer E-Mail sehr hilfreich wäre.
Mit freundlichen Grüßen und bleiben Sie gesund
Hans Franssen
1. Vorsitzender
März 2021 Kirchenobjekte wurden restauriert.
Der Umbau des Sarotti-Werkstattgebäudes zum Museum schreitet zügig voran und der HGV intensiviert die Vorbereitungen zur Einrichtung der Ausstellungsabteilungen. Bereits im vergangenen Jahr war die Restaurierung von Objekten zur Kirchengeschichte beauftragt worden. Diese Arbeiten konnten im März 2021 durch die Diplomrestauratorin Susanne Silbernagel aus Bad Homburg abgeschlossen werden. Eine Marien- und eine Johannesfigur erhielten wieder ihre ursprünglichen Farbfassungen, das Wappen des für Eddersheim so bedeutenden Dompropstes Hugo von Eltz-Kempenich wurde restauriert. Zwei Gemälde des Kurfürsten Philipp Karl von Eltz und des Dompropstes zu Eltz-Kempenich wurden gereinigt und von Schäden befreit . Alle Objekte stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Die Restaurierungsmaßnahmen wurden mit einem Anteil von 65% durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Der Vorsitzende des Geschichtsvereins, Hans Franssen, erklärt dazu: „Wir sind sehr froh, dass der Hessische Museumsverband und das Ministerium unser Museumsprojekt unterstützen und jetzt auch diese Restaurierungsmaßnahmen maßgeblich fördern. Dankenswerterweise haben aber auch die Mainova AG und die Gemeinnützige Stiftung der Taunus Sparkasse mit ihren Spenden dafür gesorgt, dass der Geschichtsverein seinen finanziellen Anteil an den Restaurierungskosten tragen konnte.“ Der HGV finanziert, abgesehen von der Förderung durch das Land Hessen, alle Kosten zur Einrichtung des Museums aus seinem Vereinsvermögen sowie aus Spenden.
Beginn der Arbeiten am Vorbau
Führung durch das ehemalige Werkstattgebäude
Die Stadt Hattersheim am Main, der Hattersheimer Geschichtsverein e. V. sowie die Investorengruppe Rio Nero 1 GmbH & Co. KG laden am Samstag, 12. September 2020, in der Zeit von 10:00 bis 13:00 Uhr zu einer gemeinsamen Informations-veranstaltung in das ehemalige Sarotti-Werkstattgebäude ein. Im 30-Minuten-Takt werden Führungen angeboten, die durch Ersten Stadtrat Karl Heinz Spengler, Ulrike Milas-Quirin (Geschichtsverein), Selim Balcioglu (Investor) und Henning Schulze Steinen (Architekt) begleitet werden.
Vorstandstreffen im Werkstatt-Rohbau
Der Innenausbau hat begonnen.
Es geht weiter! Die Maler und Putzerarbeiten im Inneren und an der
Fassade des Werkstattgebäudes haben begonnen. ( 20.5.2020 )
Die Fensterbänke und Gesimse sind zwischenzeitlich von der alten Farbe befreit und zeigen sich in der ursprünglichen Beton-Optik ( KW 23 ) Man erkennt das Weiß der Grundierung
(Probeanstrich) am Ostturm sowie Sockel und Fensterbank aus Beton. Die
endgültige Farbgebung wird etwas blasser, nämlich in Altweiß sein.
Die Dachdecker beginnen mit der Arbeit.
Mit der Errichtung eines Kranes neben dem Werkstattgebäude begann 11.2.20 die Arbeit am Dach. Nach der Reinigung werden die alten Ziegel - nach Maßgabe des Denkmalschutzes - durch neue ersetzt. Sie sind wieder vom ursprünglichen Typ Biberschwänze. Um neue Verschmutzungen durch Tauben zu vermeiden, müssen alle Fenster geschlossen sein. Wo nicht inzwischen die Originale eingebaut werden konnten, werden sie mit Holz verschlossen. Entstehen keine neuen Probleme, könnte in zwei Monaten der Innenausbau beginnen. Die Dachdecker sind am 31.3.2020 fertig geworden! Danach sollen die Maler mit den Fassadenarbeiten beauftragt werden (klappt hoffenlich, sodass diese in ca. 3 Wochen mit der Arbeit beginnen können, weil das Gerüst dann ja noch steht). Die Untersuchung der Farbe hat ergeben, dass das Gebäude einen Anstrich in Altweiß hatte und die Sockel, Gesimse etc. betonsichtig gewesen sind. Allgemein ist wegen der Corona-Krise natürlich in allen Bereichen des Bauhandwerks etwas Zurückhaltung zu spüren, weil niemand garantieren kann, dass die Arbeiter alle gesund bleiben und die Liefertermine eingehalten werden.
Zum Jahreswechsel 19/20
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit gemischten Gefühlen blicken wir auf das zu Ende gehende Jahr zurück. Unsere Geduld ist auf eine harte Probe gestellt worden, denn durch die Widersprüche von Anwohnern gegen die Baugenehmigung kam der vorgesehene Umbau des Werkstattgebäudes zum Museum komplett zum Erliegen. Langsam geht es– mit neuem Bauherrn – aber wieder weiter! Das macht uns Hoffnung für das kommende Jahr.
Dennoch konnten wir einige sehr schöne Projekte, wie den Museumsfilm über Anton Flettner, erfolgreich abschließen. Die Arbeit daran hat uns besonders durch die Beteiligung der Heinrich-Böll-Schülerinnen und - Schüler viel Spaß gemacht. Allen, die an diesem und anderen Vorhaben beteiligt waren, danken wir für ihr Engagement. Die Zuwendung und Unterstützung, die wir darüber hinaus erfahren haben, hat unsere Vorstandsmitglieder darin bestärkt, mit ungebrochenem Engagement weiter für die Museums-Sache zu arbeiten.
Wir wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2020. Bleiben Sie gesund.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Franssen
Erster Vorsitzender
Weihnachtsmarkt 2019
Am 15. Dezember 2019 , am 3. Advent fand in Hattersheim der traditionelle Weihnachtsmarkt statt. Der Nassauer Hof als Veranstaltungsort wurde dieses Jahr deutlich mehr belebt. Dort traten ein Kinderchor auf und eine Band hatte ihren Platz. Im Hof war auch der Hattersheimer Geschichtsverein vertreten - sogar mit zwei Ständen. Vor dem Büro wurde heißer Äppler - auf Wunsch auch mit Schuss - angeboten und auch Lebkuchen aus einer Oderwälder Manufaktur. Dazu auch unsere Infobriefe und die Festschriften aus den Stadtteilen. Der zweite Stand befand sich vor der geöffneten Remise mit der Kutsche. Dort waren unsere Modellautos mit Sarotti-Motiv zu erwerben. Beide Stände hatten einen erfreulichen Zuspruch von Interessenten.
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Der Jahresausflug 2019 nach Wetzlar
Bericht vom Jahresausflug nach Wetzlar
(Text: Alexander Quirin )
Und wieder hatten wir Glück! Wie im letzten Jahr, als uns ein angesagter Sturm erst auf der Rückfahrt von Aschaffenburg streifte, gab es auch diesmal eine Sturmwarnung. Doch dieser tobte am 29. September in anderen Gegenden und die Reisegruppe des Hattersheimer Geschichtsvereins konnte beim Wechsel von Wolken und Sonnenschein die verschiedenen Besichtigungen bei angenehmem Wetter erleben. Kleinere Schauer nahmen auf uns Rücksicht und nutzten ihre Chance, während wir im Trockenen waren - z.B. beim Mittagessen.
Um 9.30 Uhr, Sonntagmorgen, fuhr der vollbesetze Bus mit 40 gutgelaunten Ausflugsgästen von Hattersheim mit dem Ziel Wetzlar ab. Dort begann das reichlich mit wissenswerten Informationen versehene Programm, das - wie immer - auf den Vereinszweck und die Vereins-aktivitäten des Hattersheimer Geschichtsvereins zugeschnitten war, also Bezüge zu Historie, Architektur- und Kunstgeschichte hatte.
Erster Programmpunkt: eine Stadtführung durch die Altstadt Wetzlars mit Erklärungen im Außenbereich des Doms zu seiner Baugeschichte und einer anschließenden Führung durch das Lottehaus. Da unsere große Gruppe geteilt werden musste, kann der Autor nur über den Teil berichten, an dem er teilgenommen hat. Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass die andere Gruppe ebenfalls zufrieden war und alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen Interessantes erlebt haben.
Die Führerin meiner Gruppe konnte unglaublich kenntnisreich, spannend und humorvoll die verzwickten Familiengeschichten der Charlotte Buff und der ihres späteren Gemahls Johann Christian Kestner erzählen. Zwei überaus kinderreiche Familien höheren Standes, die ihre Kinder in liberaler und offener Weise erzogen hatten und somit zu selbstbewussten Menschen machten, die jeweils über Generationen erfolgreiche Lebenswandel hatten. Die Familie Kestner existiert bis auf die heutigen Tage, weit verzweigt in Europa und veranstaltet alle zwei Jahre Familientreffen. Natürlich spielte auch das Techtelmechtel Johann Wolfgang Goethes mit Charlotte Buff eine entscheidende Rolle. Ohne ihn und seinem Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ wäre das Lottehaus wohl kaum so berühmt geworden.
Der Stand der Familien hing eng mit deren Stellung in Verwaltungs-diensten und im Gerichtswesen zusammen. Damit, mit dem Sitz des Reichskammergerichts, ist zum Teil auch die Bedeutung der Stadt Wetzlar begründet, aber auch mit ihrer Lage an der „Hohen Straße“ (Via Regia), der wichtigsten Handelsstraße während Jahrhunderten. Hier muss auf einen Zusammenhang mit der Stadt Hattersheim hinge-wiesen werden, denn die Via Regia führte ja auch durch Hattersheim entlang unseres Alten Posthofes und Nassauer Hofes. Und der Posthalter Adam Werle leitete nicht nur die Poststation in Hattersheim sondern war auch Postdirektor zu Wetzlar.
Durch das Adelsgeschlecht der Konradiner nahm zu Beginn des 10. Jahrhunderts Wetzlar seinen Aufstieg auf durch die Gründung mehrerer Klosterstiftungen. Später erhob Kaiser Friedrich I. Barbarossa Wetzlar zur Freien Reichsstadt. Im 16. und 17. Jahrhundert erlitt die Stadt durch die Pest und den Dreißigjährigen Krieg einen 200 Jahre andauernden Niedergang. Die neue Blütezeit begann wieder im 18. Jahrhundert, u.a. mit dem bereits erwähnten Reichskammergericht, dessen Bedeutung eine große Zuwanderung zu verdanken war.
Auch für die heutige Zeit konnte die Führerin über die guten Aussichten der prosperierenden Stadt Wetzlar berichten. Hochspezialisierte Industriebranchen - Optik, IT und Spezialstahle - sowie der Tourismus im schönen Lahn-Tal sorgen für Bekanntheit und Wohlstand.
Nach dem Mittagessen im alten Handelskontor-Fachwerkhaus Ratsschänke am Fischmarkt, in Sichtweite des Doms, machten sich fast alle Teilnehmer zum zweiten Programmpunkt auf den Weg. Die Option eines eigenständigen Stadtbummels war anscheinend vom Wissens-durst über die weitere Stadtgeschichte überflügelt gewesen.
Unsere Vorstandskollegin Andrea Schneider, gelernte Tischlerin und Kunsthistorikerin, führte uns kenntnisreich und anschaulich durch das Museum alter Möbel der Renaissance und des Barock im Palais Papius. Andrea Schneiders Ausführungen über Stilgeschichte, Handwerks-techniken, Handwerkszunftgeschichte und Holzkunde erzeugten bei den Zuhörern respektvolles Staunen über die an sich schon beeindruckenden Möbelexponate. Zu verdanken ist diese außerordentliche Sammlung (um ca. 1920 beginnend) der Wetzlarer Kinderärztin Dr. Irmgard Freiin Lemmers-Danforth, die von Anfang an einen musealen Anspruch angelegt hatte und dabei ihrer Sammlerleidenschaft ihre finanzielle Existenz opferte. Die Stadt Wetzlar rettete sie aus ihrer Existenznot indem sie die Sammlung übernahm, diese im Palais Papius unter-brachte und der Sammlerin ein Wohnrecht darin einräumte. So kommt heute der Nachwelt das Museum zugute.
Den Abschluss fand der Tagesausflug im Alt-Oberurseler Brauhaus mit deftigen Speisen und z.B. Herbstbier.
Die Nachfrage nach unserem diesjährigen Ausflug war so groß, dass wir nur wegen einiger kurzfristiger Absagen alle Interessenten mitnehmen konnten. Man darf getrost annehmen, dass die Bekanntheit des Geschichtsvereins und das Interesse an unserer Arbeit sowie unsere Veranstaltungen zu historischen Themen für den guten Zuspruch verantwortlich sind. Möglicherweise ist es auch der Anteilnahme an unserem ständigen Kampf zur Verwirklichung des Hattersheimer Stadtmuseum und der Qualität unserer Arbeit zu verdanken.
Die Resonanz aus der Bevölkerung ist so manches Mal die Motivation, weiter dem Ziel verpflichtet zu bleiben und den nicht wenigen Hindernissen und Rückschlägen zum Trotz an der Sache festzuhalten.
Flettner-Spuren II
„Flettner Rotor“ steht auf dem Rumpf des Schiffs-Modells geschrieben und die beiden Rotoren – gebaut aus Getränkedosen – versprechen laut Aufschrift maximale Energie. Am 21. Juni ging das 95 m lange Boot, das 14 Schülerinnen und Schüler in sieben Wochen gebaut hatten, auf Jungfernfahrt im Hattersheimer Stadtweiher. Das "Schul-Schiff" bestand seinen Praxistest mithilf eines Laubbläsers, der für den notwendigen Wind sorgte. Zahlreiche Neugierige verfolgten die Testfahrt und waren nicht nur vom Modell begeistert sondern auch davon, wie gut die Schülerinnen das physikalische Funktionsprinzip des Flettner-Rotors verstanden hatten und es erklären konnten.
Nach der Jungfernfahrt waren alle Interessierten in die Galerie im Nassauer Hof eingeladen, wo ein zehnminütigen Dokumentarfilm gezeigt wurde, den Dr. Otto Schweitzer aus dem Filmmaterial zusammengeschnitten hatte, das er an den Montagsterminen der Erfinderwerkstatt in der Heinrich-Böll-Schule aufgenommen hatte. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich so gemeinsam mit Eltern und Großeltern noch einmal über ihre Arbeit und die vollbrachte Leistung freuen.
Jahreshauptversammlung 2019
Am 20.5.2019 fand die Jahreshauptversammlung für 2019 statt. Das entsprechende Protokoll kann als PDF downgeloaded werden. ->
Auf den Spuren Anton Flettners
Der Erfinder Anton Flettner (1.11.1885 - 25.12.1961) ist der berühmteste Sohn der Stadt. Ihm wird im zukünftigen Stadtmuseum von Hattersheim am Main eine eigene Ausstellungsabteilung gewidmet. Sie soll ergänzt werden von einem Film, der von dem renommierten Dokumentarfilmer Dr. Otto Schweitzer aus Frankfurt gedreht wird. Er zeichnet den Lebensweg des Erfinders nach, der ein Pionier auf dem Gebiet der Strömungslehre und deren praktischer Umsetzung u.a. beim Schiffsantrieb war. An dem Museums-Film sind Schüler/innen der 5. bis 8. Jahrgangsstufen der Heinrich-Böll-Schule beteiligt, die Flettners Erfindungsprozesse nachvollziehen und ihre Aktualität belegen. Kai Wolf, Künstler und Kunstpädagoge, leitet die Experimentier- und Forschungswerkstatt mit dem Ziel, zum Abschluss ein Flettner-Schiffsmodell mit Rotor zu Wasser zu lassen. Die Realisierung des Dokumentarfilms wird unterstützt durch die Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region und die Gemeinnützige Stiftung der Taunus Sparkasse. Die Erfinder-Werkstatt der HBS wird durch die Bäcker-Herbert-Stiftung und die Heinrich-Böll-Schule gefördert.
Bilder von der Pressekonferenz am 13.5.2019
Die jungen Erfinderinnen und Erfinder der Heinrich-Böll-Schule führen ihre Modelle des Flettner-Rotors vor. Der Schulleiter Dr. Dietrich Heither, unser Vorsitzender Hans Franssen, Heike Heinzel, Museumsberaterin des Hessischen Museumsverbands und Beate Jäger-Reif, Leiterin des Ganztagsangebotes der HBS, staunen über die Ergebnisse des Workshops.




Der Verein erhält Förderung für Museums-Film.
Dem Erfinder Anton Flettner (1885-1961), Ehrenbürger von Eddersheim, wird im zukünftigen Stadtmuseum eine eigene Abteilung gewidmet. Sie soll ergänzt werden von einem Film, der von dem renommierten Dokumentarfilmer Dr. Otto Schweitzer aus Frankfurt gedreht wird.
Um die Produktion des Films realisieren zu können, hat der Hattersheimer Geschichtsverein zwei Anträge auf Förderung gestellt. Bereits im Spätsommer hat die Gemeinnützige Stiftung der Taunussparkasse 2.000 € dafür bewilligt. Zum Jahresende 2018 kam nun die Förderzusage von der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region. Sie wird das Filmprojekt mit einem Beitrag von 13.330 € unterstützen. „Wir sind sehr froh über diese Unterstützung unserer Idee“, erklärt der Vorsitzende Hans Franssen. „Gerade mit dem beachtlichen Beitrag der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region wird uns die Durchführung der ambitionierten Projektidee ermöglicht“. Die Stiftung fördert laut ihrer Richtlinien Projekte, die einen zusätzlichen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger der Region haben, die neue und innovative Vorstellungen realisieren, eine Vorbildfunktion haben und nachhaltig wirken.
Der Vorstand fühlt sich durch die Förderung bestätigt, wie Hans Franssen betont: „Es ist eine tolle Anerkennung dafür, dass unsere Vorstandsmitglieder und unsere beauftragten Museumsfachkräfte eine überzeugende konzeptionelle Arbeit für das zukünftige Stadtmuseum leisten.“
Der Geschichtsverein kann zur Aufarbeitung des Lebenswerks von Anton Flettner eigene Forschungsergebnisse, Exponate und museumspädagogische Konzepte beisteuern. Besonders wertvoll sind aber Objekten aus dem persönlichen Nachlass von Anton Flettner, die zum Bestand des Hattersheimer Stadtarchivs gehören.
Der Film soll in der ersten Hälfte des Jahres 2019 realisiert werden.
Unser Jahresausflug 2018
Bericht vom Jahresausflug 2018 nach Aschaffenburg
Am 23. September 2018 fand der Jahresausflug des Hattersheimer Geschichtsvereins statt.
29 Teilnehmer/-innen fuhren mit dem Bus nach Aschaffenburg. Traditionell stehen unsere Ausflüge immer unter einem historischen Thema, welches entweder in freier Natur oder museal erlebt und besichtigt werden kann. Dieses Mal stand der Ausflug unter dem Motto „Auf den Spuren der Antike und ihrer Wiedergeburt in der Renaissance und im Klassizismus“.
Zuerst bekam die Reisegesellschaft eine Führung im Pompejianum. In der Nähe des Aschaffenburger Schlosses hatte Ludwig I., König von Bayern, von 1840 bis 1848 durch seinen Hofarchitekt Friedrich Wilhelm von Gärtner die Nachbildung einer römischen Villa nach dem Vorbild der Ausgrabungen in Pompeji bauen lassen. Die Atmosphäre des Hauses selbst und der lebendige Vortrag der Führerin ließ uns in das Wohngefühl römischer Lebensweise eintauchen und vermittelte Einblicke in die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Deutlich wurde auch, wie begeistert der König und sein Architekt von den antiken Vorbildern gewesen sein mussten, die sie bei ihren Italienreisen immer wieder besichtigt und bewundert hatten.
Am Aschaffenburger Renaissance-Schloß Johannesburg, erbaut bis 1614 von dem Elsässer Architekten Georg Ridinger, zeigte unsere stellvertretende Vorsitzende, Ulrike Milas-Quirin, der Ausflugsgesellschaft, wie am Baustil der Renaissance die antiken Vorbilder zu erkennen sind. Eine der Abteilungen des Schlosses birgt zudem eine Modellsammlung römischer Bauwerke aus Kork, deren Präsentation den Betrachter ebenfalls in die Zeit antiken Bauens hineinführt. Es war wiederum die Antiken-Begeisterung vom Beginn des 19. Jahrhunderts, die sowohl den Schlossherren Carl Theodor von Dahlberg (Erzbischof von Mainz) als auch den Bayernkönig Ludwig I. dazu bewogen hatten, die Korkmodelle in Auftrag zu geben. Anfangs dienten die vom Hofkonditor Carl May hergestellten Modelle als Tafelaufsatz der Unterhaltung der höfischen Gesellschaften, später wurden sie zusammen mit den Großmodellen von Sohn Georg May Lehrobjekte für das Antikenstudium. Wer mochte konnte sich noch den Altar in der Schloss-Kapelle von Hans Juncker anschauen, den das Wunderkind einer unterfränkischen Bildhauerfamilie zwischen 1609 und 1614 geschaffen hatte. Der Altar gilt als Hauptwerk der deutschen Spätrenaissance, was den Besuchern der Kapelle hervorragend durch eine Ton-Licht-Installation vermittelt wurde.
Schließlich leitete die Besichtigung des kleinen Brauereimuseums der ehemaligen Schlappeseppel-Brauerei zum labenden Teil des Ausflugs über. Im Restaurant „Zum Schlappeseppel“ wurden wir sehr gut verköstigt und genossen entspannt die Mittagspause. Bei der Rückfahrt durch ein heftiges Unwetter herrschte Einigkeit darüber, dass es ein sehr gelungener und gut organisierter Ausflug mit vielen neuen und interessanten Eindrücken war.
Alexander Quirin
Die Baugenehmigung ist erteilt!
132 historische Fotoaufnahmen auf Glasplatten
Es konnte viel Licht ins Dunkel gebracht werden - aber alle Rätsel sind noch lange nicht gelöst.
Der Vorstand des Geschichtsvereins freut sich sehr darüber, dass jetzt sämtliche 132 Glasnegative der Sammlung Schwärzel digitalisiert sind. Er bedankt sich ganz herzlich bei Dirk Staudt, der im Laufe des vergangenen Jahres alle Glasplatten bearbeitet und ausgedruckt hat.
Es waren dann doch mehr als die geschätzten 100 Glasnegative, die Gertrud Schwärzel zum Jahreswechsel 2016/2017 dem HGV übergeben hat. Die Fotoaufnahmen sind von ihrem Großvater Philipp Schwärzel (*12.4.1882 † 1.9.1927) aufgenommen worden. Es handelt sich um ganz besonders wertvolle Zeugnisse der Hattersheimer Ortsgeschichte vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit Unterstützung von Gertrud Schwärzel und den Besuchern der beiden Gesprächskreise Geschichte, zu denen der HGV im vergangenen Jahr eigeladen hatte, konnten zahlreiche Aufnahmen von Ortsansichten oder Ereignissen identifiziert werden. Viele Gruppenfotos und Portraits geben aber noch Rätsel auf. Der Vorstand hofft darauf, dass mit der Unterstützung von Hattersheimer Senioren die eine oder andere Person noch identifiziert werden kann. Deshalb ist vorgesehen, die beiden nächsten Gesprächskreise Geschichte zum Thema Glasplatten-Sammlung im EVIM und der Seniorenresidenz abzuhalten.